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Dead Confederate: Sugar (Review)
Artist: | Dead Confederate |
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Album: | Sugar |
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Medium: | CD | |
Stil: | Indie Rock |
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Label: | Kartel/Soulfood | |
Spieldauer: | 36:11 | |
Erschienen: | 04.02.2011 | |
Website: | [Link] |
Diese Steilvorlage kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Sagte doch DEAD CONFEDERATE Sänger und Songwriter Hardy Morris in einem Interview: “Die neue Platte wird „Sugar“ heißen. Den Namen wählten wir wegen dem ganzen Schnee, der uns während den Aufnahmen und der Entstehung der Tracks begleitet hat. Außerdem ist sie tatsächlich ein bisschen süßer geworden als ihr Vorgänger, nicht alles aber einige Momente jedenfalls.“
Was „Zucker“ mit „dem ganzen Schnee“ zu tun hat, sei mal dahin gestellt, aber mit der Puderquaste ist das zweite Album der Band aus Athens nicht betupft worden. „Sugar“ klingt etwas glatter und professioneller als das Vorgängeralbum „Wrecking Ball“, nicht unbedingt „süßer“. Denn es wird weiterhin ordentlich gerockt, und nicht nur der einprägsame Orgel-Einsatz sorgt für eine progressiv-psychedelische Note. Die (etwas zu) saubere Produktion ist John Agnello zu verdanken(?), der u.a. mit DINOSAUR JR., SONIC YOUTH und THE KILLS zusammenarbeitete. Das verleiht dem Album eine geschlossenere Note als dem hervorragenden Debüt, geht aber auf Kosten der kratzbürstigen Rauheit, die einen beim Hören des Erstlingswerks direkt gefangen nahm.
Doch ändert das nichts daran, dass DEAD CONFEDERATE auch beim zweiten Anlauf musikalisch voll überzeugen können. Im Spannungsfeld zwischen Grunge, Alternative Country und deftigem Rock mit psychedelischer Schlagseite finden sich sperrige Songs für „Wutbürger“ („Mob Scene“), rhythmische Wechselbäder wie „Semi-Thought“, die gar an vergangene New Wave-Helden wie die COMSAT ANGELS gemahnen und wenige ruhige Passagen von hymnischer Kraft ("Run From The Gun"), immer kurz davor in wildere Bereiche auszubrechen. Manchmal tun sie’s ("By Design"). So könnten die SMASHING PUMPKINS heute klingen, wenn sie sich auf effizientes Songwriting verlegt hätten. Eine Assoziation, die durch Hardy Morris‘ Stimme noch gestützt wird. Lässt an einen Billy Corgan denken, der in sich ruht und kein exaltiertes Boulevardtheater spielt.
FAZIT: 1.: „Sugar“ überzeugt über die gesamten viel zu kurzen 36 Minuten seiner Laufzeit. Was das größte Manko des Albums ist: Die Dauer. Doch da es viel zu entdecken gibt, sorgt die Repeat-Taste für Verlängerung.
2.: „Sugar“ bietet vorwärtspreschenden Alternative Rock, der in seinen besten Momenten an die manische Intensität von SIXTEEN HORSEPOWER heranreicht, ohne sie jedoch einholen, geschweige denn toppen zu können.
3.: „Sugar“ ist abwechslungsreich, bietet trotz relativ hoher Schlagzahl genügend Pausen und langweilt zu keiner Sekunde. DEAD CONFEDERATE haben ein Händchen für dramatische Melodien, die ihre wahre Größe besonders im gemäßigten Tempobereich entfalten. Das gebremste, aber intensive „Run From The Gun“ ist neben „Shocked To Realize“ der herausragende Song des Albums.
4. An welches andere, ziemlich bekannte Lied erinnert mich “Shocked To Realize” so vehement?
5. Die Band halt “Sugar” für das erste richtige Album und den Vorgänger “Wrecking Ball” eher für eine Art Song-Kollektion. Ist ihr gutes Recht. Ich ziehe das ungezügeltere Debüt dennoch knapp vor.
6. Warum muss ich an manchen Stellen bloß an die MOODY BLUES denken? Alle anderen genannten Bands liegen näher. Und trotzdem…
7. Obwohl das offizielle Veröffentlichungsdatum hierzulande der 04.02.2011 ist, gibt es das Album (zumindest online) bereits seit einem guten halben Jahr ohne Importvermerk regulär zu kaufen. Das verstehe wer will.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- In The Dark
- Run From The Gun (w/ Ben Wigler)
- Father Figure
- Quiet Kid
- By Design
- Mob Scene
- Semi-Thought
- Giving It All Away (w/ J. Mascis)
- Sugar
- Shocked To Realize
- Bass - Brantley Senn
- Gesang - Hardy Morris
- Gitarre - Walker Howle
- Keys - John Watkins
- Schlagzeug - Jason Scarboro
- Sugar (2011) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 14.01.2011 |
"The Rat" vom Vorgängeralbum lief bei mir auf Dauerrotation; die ganze Platte war eigentlich sehr gut. Bin gespannt. |
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 15.01.2011 User-Wertung: 12 Punkte |
Lieber Mirko, wirf einen Blick auf unseren Jahresrückblick, da bekommt "The Rat" eine kurze, aber umso herzlichere Würdigung von mir ;-) |
alex
gepostet am: 03.02.2011 User-Wertung: 10 Punkte |
Gut zusammengefasst!
Leider ist die Platte tatsächlich ein bisschen tot produziert, die heißgeliebte Kratzbürste des Vorgängers vermisst man schon nach den ersten drei Songs ziemlich schmerzlich. Dennoch ein gelungenes Album. Aber auch ich ziehe "Wrecking Ball" vor und drücke die Daumen, dass sie auf dem nächsten Langspieler die glatte Fassade beseitigen und nicht noch poppiger werden. Bin gespannt, wie die neuen Songs live klingen. Übrigens ist das mit der Veröffentlichung der Labelsuche geschuldet. War mit dem Vorgänger schon genau die gleiche Leier. |
peter
gepostet am: 18.02.2011 User-Wertung: 13 Punkte |
Schließe mich den Worten der Vorredner und des Kritikers an.
Habe sie am 16.2. in FFM gesehen. Dorst kommt die "kratzbürstige" Stimme sehr gut. |